Anfrage

Sicherheitsmaßnahmen auf Nordseeplattform

Interflex-Mitarbeiter in Schutzkleidung beim Einsatz auf Offshore-Plattform

50 Meter hoch, mitten in der Nordsee und 130 Kilometer entfernt von der Küste: Das sind die Eckdaten für den außergewöhnlichsten Einsatz, den Edmund Obermayer und Sebastian Kardosch bislang antraten. Auf einer Offshore-Plattform stand der Tausch von Kartenlesern an. Und nach einer einwöchigen Sicherheitsausbildung im Bremerhavener Trainingscenter im Frühjahr 2020 (siehe #SurpriseService Nr.2) ging es nun im Herbst ab Emden per Helikopter auf die Plattform. Insgesamt 55 Kartenleser sollten ausgewechselt werden, und was sich beim Landeinsatz nach einer vergleichsweise unspektakulären Tätigkeit anhört, kommt bei der Arbeit mitten in der Nordsee als aufwändige Hochsicherheits-Unternehmung daher.

Surprise Story 06 02

Insgesamt 17 Tage dauerte der Einsatz – mit Arbeit in Sicherheitskleidung, mit Helm und Schutzbrille, in Zwölfstundenschichten und ohne freien Tag, dafür mit unangekündigten Katastrophenübungen in der Ruhezeit. „Dass alles etwas anders ablaufen sollte, wussten wir – nicht aber, wie aufwändig alles tatsächlich sein würde“, schmunzelt Edmund Obermayer. Dienstbeginn war jeden Tag pünktlich um sieben Uhr, „bis wir eine Arbeitsgenehmigung hatten und tatsächlich beginnen konnten, war es zwischen acht und halb neun.“ Zum Dienststart gab es – nach der coronabedingten Temperaturmessung – Tag für Tag ein Briefing nebst Sicherheitsunterweisung, Tag für Tag mussten die Vorbereitungen für die unterschiedlichen Einsatzorte auf der Plattform neu getroffen werden. „Es gibt Räume, in denen mit Löschgas geflutet wird, falls etwas Sicherheitsrelevantes passiert“, erzählt Edmund Obermayer – diese Funktion musste im Voraus natürlich deaktiviert werden, damit die beiden Interflex-Kollegen sicher arbeiten konnten. „Deshalb wussten immer alle, welche Leser wir am entsprechenden Tag austauschen und wo wir arbeiten würden. Der Kapitän der Plattform muss stets über alles Bescheid wissen und gibt dann frei, was gemacht werden darf.“

Die Arbeit an sich lief erstaunlich ruhig – „da bewegt sich gar nichts, man spürt nichts“, beschreibt Edmund Obermayer die Bedingungen auf der 22.000 Tonnen schweren Plattform, deren Unterkante 20 Meter über dem Wasser schwebt. Den Sturm, der sich an den ersten vier Tagen mit bis zu neun Meter hohen Wellen bemerkbar machte, bekamen Edmund Obermayer und Sebastian Kardosch dafür umso heftiger nachts mit, während der Ruhezeit auf dem Versorgungsanhänger. „Auf dem Jack-Up Barge hat man die 9-Meter-Wellen ganz deutlich gespürt – da rollte man im Bett schon mal 15 oder 20 Zentimeter herum.“ Das Erstaunlichste am Einsatz? „Dass ich nach den zwei Wochen topfit nach Hause kam“, lacht Edmund Obermayer. „Wir hatten keinen Tag unter 50 Stockwerken, manchmal waren es sogar 100. 10.000 Schritte pro Tag waren das Minimum“ – und das auf einer 70 mal 70 Meter großen Fläche mit 15 Stockwerken. Für den erfahrenen Interflex-Mann definitiv ein spannender Einsatzort: „Mir hat das gut gefallen, weil es mal etwas ganz anderes war. Eigentlich ein bezahltes Abenteuer!“ Eines, das sich möglicherweise bald wiederholen wird: schließlich war der Kunde, ein deutscher Stromversorger, äußerst zufrieden mit der guten Leistung von Edmund Obermayer und Sebastian Kardosch. Und die können sie vermutlich schon in Kürze auf den anderen Plattformen des Stromversorgers wieder unter Beweis stellen.