“Mitarbeiter fordern zu Recht flexible Arbeitszeitmodelle”

Dr. Jörg Wissdorf, Geschäftsführer von Interflex, im Interview mit der Personalzeitschrift „HR Performance“. Im Titel-Interview äussert sich Dr. Wissdorf zu Themen, die Personalverantwortliche heute bewegen.

Dr. Jörg Wissdorf, Geschäftsführer von Interflex, im Interview mit der Personalzeitschrift „HR Performance“. Im Titel-Interview äussert sich Dr. Wissdorf zu Themen, die Personalverantwortliche heute bewegen. Themen sind unter anderem der Dauerbrenner Personaleinsatzplanung, die Vorteile ganzheitlicher Lösungsansätze, Einsparungsmöglichkeiten mit Reporting und Trendthemen wie Mobile Solutions. Lesen Sie das ganze Interview und erfahren Sie, warum Kunden heute wie in Zukunft auf Interflex bauen können.

Seit über 40 Jahren ist Interflex im Bereich Zutrittskontrolle und Zeiterfassung tätig. Das Unternehmen war jahrzehntelang Pionier und Impulsgeber. In den letzten Jahren war es ruhiger um das Unternehmen geworden. Wo sehen Sie Interflex heute?

Dr. Wissdorf: Natürlich blicken wir gerne und mit stolz auf die Gründerjahre von Interflex zurück. Wilhelm Haller galt als Erfinder der Gleitzeit, der spätere Inhaber Peter Reiser machte aus Interflex ein starkes mittelständisches, international agierendes Unternehmen. Als Interflex im Jahr 2000 von einem Konzern gekauft wurde, waren damit grosse Veränderungen verbunden. Heute sind wir in der Lage von den Stärken eines weltweit agierenden Konzerns zu profitieren und können dank der seit Jahren positiv verlaufenden Geschäfte an neuen Projekten wie zum Beispiel Cloud Solutions oder mobile Lösungen forschen.

Wie sieht die Lösungs-, Produkt- und Dienstleistungsbreite des Unternehmens aus?

Dr. Wissdorf: Das breite Lösungsportfolio zählt zu den Stärken von Interflex. Wir agieren auf den Märkten für Zutrittskontrolle und Workforce Management. Dazu zählen neben flexiblen Software-Lösungen auch Hardware für Zutrittskontrolle und Zeiterfassung sowie Serviceleistungen, die ein umfassendes Beratungs-, Schulungs-, und Wartungsangebot für alle Leistungen umfassen.

Seit Jahren wächst die Nachfrage nach Software für die Personaleinsatzplanung. Was bieten Sie hier Ihren Kunden?

Dr. Wissdorf: Ein Thema, das sowohl Unternehmen als auch Mitarbeitern unter den Nägeln brennt, ist der effiziente Umgang mit der Ressource Arbeitszeit. Stellen Sie sich vor, ein Unternehmen hat keine finanziellen Mittel zur Verfügung, um zusätzliches Personal einzustellen. Gleichzeitig fordern Mitarbeiter zu recht flexible Arbeitszeitmodelle, die es erlauben, auch in an sich starren Dienstplänen, wie beispielsweise der Schichtplan eines Krankenhauses, kurzfristig eine Schicht zu tauschen. Mit den neuen Modulen unserer Software für Personaleinsatzplanung können die Kunden ganz leicht ihre Ressourcen steuern, sodass Dienstpläne den Mitarbeiterwünschen gerecht werden und die Unternehmen gleichzeitig auch bei Personalengpässen nicht in die Bredouille geraten. Was das Ganze besonders anwenderfreundlich macht, sind unsere Systemoberflächen, mit denen die Software kinderleicht bedient werden kann. Lineal und Radiergummi sind somit passé.

Sprengt das umfassende Angebot an Software, Hardware, Beratung und Services nicht den Rahmen des Unternehmens?

Dr. Wissdorf: Sie werden lachen, ganz im Gegenteil! Ein wichtiger Grund, warum Kunden ihre Dienstleister wechseln oder sich von vornherein für uns entscheiden ist, dass wir sehr viele Dienstleistungen aus einer Hand liefern können. In immer komplexer werdenden Umwelten möchten sich Unternehmen so wenig wie möglich Arbeit ans Bein binden und sind froh über einen Dienstleister, der ihnen viel Koordinationsaufwand erspart. Denn jeder neue Dienstleister bindet Zeit, die für Briefing, Absprachen und so weiter anfällt.

Ihr Unternehmen nimmt für sich in Anspruch, die Geschäftsprozesse der Kunden zu optimieren. Können Sie dafür Beispiele nennen?

Dr. Wissdorf: Ja, denn das ist ein ganz wesentlicher Bestandteil unserer Leistungen. Der Employee Self-Service ermöglicht es den Mitarbeitern neben Standards wie der Urlaubsplanung auch den Tausch von Arbeitseinsätzen oder die Zeiterfassung selbst in die Hand zu nehmen. Das motiviert den Mitarbeiter ungemein und entlastet den Administrationsaufwand, da Genehmigungsprozesse oder Vertreterregelungen automatisiert ablaufen.

Welche Rolle spielen externe Partner für Ihr Unternehmen bzw. für Ihre Kunden?

Dr. Wissdorf: Es kommt ganz auf den Bereich an. Besonders bei den Lösungen für Zutrittskontrolle sind wir auf Partner angewiesen. Beispielsweise ergänzen biometrische Lösungen unser Portfolio. Der Kunde akzeptiert kein Nein! In Märkten, die weitestgehend gesättigt sind, erwarten Kunden einen Dienstleister, der ihre Wünsche ganz und gar erfüllt. Und wenn er es selbst nicht mit bestehenden Mitteln kann, dann muss er sich die fehlenden Bestandteile eben hinzuholen. Genau das machen wir, ohne dass wir dem Kunden das Gefühl geben, es entstünde für ihn zusätzlicher Aufwand. Entscheidend ist nur, dass wir die gewünschte Lösung bereitstellen.

Die Bedeutung von Beratung und Services wird immer wichtiger. Wie reagieren Sie darauf?

Dr. Wissdorf: Das Schöne ist, dass wir heute nicht ad hoc reagieren müssen. Interflex setzt schon lange auf Beratungsleistungen und einen eigenen Service, der tagtäglich auf der Strasse ist und den Kunden von der Installation bis hin zur Wartung betreut. Aber Sie haben selbstverständlich recht, in Zukunft können wir uns mit einem exzellenten Service aber auch Zusatzleistungen wie ein professionelles Projektmanagement oder Key Account Manager noch besser im Markt positionieren und uns so vom Wettbewerb abheben.

Sie legen Wert auf nachhaltige Partnerschaften mit den Unternehmen. Wie sehen diese aus?

Dr. Wissdorf: Kunden in unseren Segmenten tätigen oft erhebliche Investitionen für die Implementierung unserer Systeme. Da ist es ganz klar, dass wir dem Kunden die Sicherheit geben müssen, dass er auch in ein paar Jahren noch auf unsere Lösungen bauen kann. Ein grosser Vorteil unserer Systeme ist, dass sie skalierbar sind. Das Thema Change Management ist heutzutage in aller Munde. Wenn ein Unternehmen zur Restrukturierung gezwungen ist oder um weitere Geschäftsstandorte wächst, dann ist das kein Problem, da die Systemarchitektur unserer Software sehr flexibel ist. Um nur ein Beispiel zu nennen.

Wie würden Sie Ihr Kundenportfolio beschreiben?

Dr. Wissdorf: Vielfältig. Das liegt an der breiten Angebotspalette. Während wir im Bereich der Zutrittskontrolle marktübergreifend agieren, vertreiben wir unsere Lösungen für Workforce Management, insbesondere im Bereich Personaleinsatzplanung, in vertikalen Märkten wie Flughäfen oder Call Centern. Zu unseren Kunden zählen daher neben Autokonzernen, der Industrie auch Bankfilialen, Ämter sowie grosse Handelsketten.

In Zeiten von Big Data rücken auch für Sie Themen wie Auswertungen, Reports und Analytics in das Zentrum.

Dr. Wissdorf: Ein sehr wichtiges Thema für unsere Kunden. Zum einen, weil Compliance Regeln sie dazu zwingen, bestimmte Abläufe im Unternehmen jederzeit nachvollziehbar zu machen. Zum anderen können Unternehmen durch Controlling und Reporting ihre Prozesse optimieren und das bringt echtes Einsparungspotential, welches bei Personal- und Produktkosten meist schon gänzlich erschöpft ist. So können Unternehmen mithilfe individuell anpassbarer Instrumente Planabweichungen erkennen und die Arbeitsproduktivität steigern. Schwachstellen im Unternehmen können so frühzeitig erkannt werden und Zuständige können  entsprechend reagieren.

Ein weiterer Wachstumsbereich sind Mobile Solutions. Was bieten Sie hier Ihren Kunden?

Dr. Wissdorf: Mitarbeiter können beispielsweise von überall mit dem Smartphone Urlaubs- oder Zeitanträge stellen und Vorgesetzte diese genehmigen. Ausserdem lässt sich mithilfe der NFC-Technologie auch die Zutrittskontrolle mit dem Smartphone steuern. Hier sehen wir grosses Entwicklungspotential, das noch nicht ausgeschöpft ist.

Welche Vorteile bringt es für Ihre Kunden, dass Sie zu einem international tätigen Unternehmen gehören?

Dr. Wissdorf: Neben dem Schutz von Investitionen durch vorhandenes Kapital, hilft das grosse Netzwerk auch dem Wissenstransfer, der die Weiterentwicklung unserer Produkte vorantreibt. Ausserdem gelten weltweite Qualitätsstandards. Als neutrale Prüfinstanz zur globalen Qualitätssicherung wurde kürzlich übrigens der Partner TÜV Rheinland auserkoren.

Wie würden Sie Ihre Unternehmenskultur und -strategie beschreiben?

Dr. Wissdorf: Wir bieten eine ganze Bandbreite an Lösungen an, agieren jedoch in verschiedenen Märkten, auf denen wir jeweils Experte sind. Ausserdem sind unsere Systeme flexibel und lassen sich den Bedürfnissen unserer Kunden anpassen. Die Anforderungen des Kunden stehen bei allem was wir tun im Vordergrund.    

Wie sehen Ihre Ziele für die kommenden Jahre aus?

Dr. Wissdorf: Wir möchten mit den Anforderungen unserer Kunden wachsen. Das bedeutet, dass wir schwerpunktmässig die Bereiche Mobile und Cloud Solutions bearbeiten. Ausserdem möchten wir mit international agierenden Unternehmen unsere Systeme auch im Ausland implementieren und auf diese Weise international wachsen.

Quelle: HR Performance 1/2016 – www.hrperformance-online.de